
Das Wappen der Familie Wormit ist nie auf einem Schild in den Krieg gezogen, seine Geschichte lässt sich knapp 100 Jahre zurückverfolgen. Dennoch hat es als Symbol für die Familie bzw. den zeitgleich entstandenen Familienbund eine hohe Identifikationskraft.
Wie es seit Beginn der zeichnerischen Darstellung von Wappen und deren Verbreitung vor über 600 Jahren völlig normal ist, dass die Wappen vom eigenen Geschmack, dem Können und der Mode der Zeit beeinflusst vom Wappenmaler wiedergegeben werden, so hat auch das verhältnismäßig junge Wormitsche Wappen schon eine eigene grafische Geschichte. Der Wappen-Inhalt und die Farben sind dabei immer erhalten geblieben: Die Ausführung des Schildes in seiner Vierteilung mit rotem Schrägbalken einerseits und dem Pflug bzw. dem Eichenzweig andererseits, der Stechhelm und letztlich die Helmzier: der Bauer mit geschultertem Dreschflegel.
Die Stiftung des Wappens 1926

Im Jahre 1926 stiftete der Gutsbesitzer Eugen Wormit für die in Ostpreußen verzweigte und begüterte Familie Wormit ein Wappen. Dieses wurde im Band V der Bürgerlichen Geschlechter, der neuen Folge 12 von J. Siebmachers Wappenbuch, um 1928 veröffentlicht. (Von der durch den Wappenstifter eingeräumten Möglichkeit der Individualisierung durch Familienmitglieder oder den Familienbund mit einem Beizeichen im ersten Feld auf dem roten Querbalken wurde bisher nichts in den einschlägigen Wappenwerken veröffentlicht.)

Der heraldisch-genealogische Verlag von C. A. Starke, Görlitz druckte ab 1920 bis zum Ende der 1930-er Jahre unter anderem den Deutschen Wappenkalender und bereits seit längerer Zeit davor das Deutsche Geschlechterbuch (genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien). In diesen über 40 Bänden wurden Wappen und Genealogie von Wappen-führenden Familien nach Regionen Deutschlands unterteilt beschrieben. Wohl im Band über die Ostpreußischen Familien wurde auch „Wormit“ erwähnt und das entsprechende Wappen in einer Interpretation des Verlags-Wappenzeichners abgebildet.
Neuinterpretation und Eintragung in die Deutsche Wappenrolle

Im Jahre 1968 nahm Hans-Georg Wormit, damals Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Kontakt zum Verein HEROLD auf, um das Familienwappen WORMIT neu gestalten und in die Deutsche Wappenrolle aufnehmen zu lassen. Er veranlasste eine Neuzeichnung des Wappens, die von Lothar Müller-Westphal, Im Hirnfeld 11, 52372 Kreuzau, ausgeführt wurde. Am 4. März 1969 wurde der Wappenbrief ausgestellt und das Wappenunter der Nr. 06299/68 in die Deutsche Wappenrolle eingetragen. Die Veröffentlichung erfolgte im Band 20 der DWR 1969/1970.
Modernisierung und Kolorierung 2017

Nach eingehender Beratung durch den Heraldiker Lothar Müller-Westphal, der die schwarz-weiße Version in der Wappenrolle angefertigt hatte, sowie mehreren Entwurfsphasen und einer Diskussion auf dem Familientag 2015 ist die oben abgebildete, leicht modernisierte Farbversion entstanden – die nun auch alle Medien des Familienbundes ziert.
(Herzlichen Dank an Dr. Jürgen F. Kranich, Verein Deutscher Herold, der den Familienbund in dieser Sache beraten und die Geschichte des Wappens nachgezeichnet hat!)
